Carolyn Haines: Wer die Toten stört (Rezension)

Sarah Booth Delaney ist eine unkonventionelle Südstaaten-Schönheit mit einem Problem: Ledig, über 30 und ohne Arbeit, steht sie kurz davor, den angestammten Familiensitz zu verlieren. Obendrein wird sie vom Geist des Kindermädchens ihrer Ururgroßmutter heimgesucht, der sie mit Freude immer wieder auf ihre bedauernswerte Lage hinweist.
Aus Zufall und der Not heraus wird Sarah Privatdetektivin - und schlittert gleich in einen handfesten Mordfall: Hamilton Garrett V. kehrt nach über zwanzig Jahren zurück nach Zinnia, Mississippi. Als Kind soll er in der Kleinstadt seine Mutter getötet haben. Was ist dran an dem Gerücht? Und ist es vernünftig, dass Sarah sich in den mutmaßlichen Mörder verliebt? Bald wird sie selbst zur Verdächtigen - und stellt fest: Wer die Toten stört, steht sehr schnell mit einem Fuß im Grabe ...
Ein Wohlfühl-Krimi mit Geist und Humor
WER DIE TOTEN STÖRT bildet den Auftakt der Cosy-Crime-Reihe um die sympathische Privatermittlerin Sarah Booth Delaney - für alle Fans von Tante Dimity, M. C. Beaton und Cherringham. Also... Cherringham war nicht so meins, und mit Vergleichen muss man immer vorsichtig sein, aber ... so gut ich Tante Dimity in Erinnerung habe (vielleicht sollte ich mal wieder zu einem Buch greifen) und so gerne ich M.C. Beaton (Agatha Raisin und Hamish Macbeth) lese ... mit Carolyn Harris' CosyCrime konnte ich nicht viel anfangen. Vielleicht lese ich zu viel aus dem Genre und habe gewisse Erwartungen. Natürlich ist es eine unterhaltsame Idee (wenn auch keine neue), einen Geist auftauchen zu lassen, aber daraus hätte man auch mehr machen können.
An Ideen mangelt es der Autorin zwar nicht, aber manches wirkt dann doch zu chaotisch und etwas unausgegoren. Da werden Hunde entführt und dann wird sie Privatermittlerin... nicht zu vergessen die Sache mit den Männern, muss wohl in jedem CosyCrime sein. Aber, zum einen sind die Charaktere etwas gewöhnungsbedürftig und obwohl etwas skurril, konnten sie mich nicht überzeugen, obwohl ich mich gerne vom Louisianaflair einnehmen lassen wollte. Ist der Autorin nur nicht gelungen. Die Story plätschert etwas vor sich hin und so richtig weiß man als Leser auch gar nicht, wohin sich die Geschichte entwickeln soll. Spannung geht anders, und auch wenn es gemütlich zugeht ist das Fehlen dieser dadurch nicht entschuldigt. Eine seltsame Mischung aus Krimi und paranormalen Roman, der noch viel Potential nach oben hat. Teilweise wurde ich gut unterhalten, so ganz überzeugt wurde ich nicht. Lese ich weiter? Ich weiß es nicht.

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