An der Schule der Abenddämmerung wird nicht nur edle Magie gelehrt – sondern auch die dunklen Künste, die besser in Vergessenheit geraten wären. Maidin hatte nie vor, diese Akademie zu betreten, doch als die Zauberer seine verborgenen Fähigkeiten entdecken, wird er gegen seinen Willen dorthin gebracht.
Dort wird er Zeuge, wie ein angesehener Lehrer brutal ermordet wird. Plötzlich steht Maidin auf der Abschussliste eines übermächtigen Gegners. Einschüchterungen, Drohungen, magische Fallen – es gibt viele Wege, jemanden in einer Schule voller skrupelloser Magier zum Schweigen zu bringen. Wenn er überleben will, muss er das Motiv des Mordes aufdecken und den wahren Täter entlarven – bevor dieser ihm zuvor kommt.
DIE SCHULE DER ABENDDÄMMERUNG entwickelt sich zum spannenden Fantasy-Roman, der sich trotz mancher Schwächen angenehm lesen lässt. Und man sollte sich nicht von der Schulthematik irritieren lassen. Ja, es geht um eine Schule, aber das Thema ist düsterer (und etwas verstörender) als es bei normalen Academia-Romanen der Fall ist. Also auch für Leser, die damit sonst eher weniger anfangen können. Und Romantasy .... fehl am Platze. Der Markt wird genug davon überschwemmt, da ist es angenehm, mal etwas anderes zu lesen.
Auch wenn vieles an Academia-Romane erinnert, der Konflikt zwischen Macht, Wissen und Geheimnissen steht im Zentrum, und natürlich gibt es genug Raum Intrigen, unerwartete Wendungen und dunkle Geheimnisse. Und das muss man durchaus sagen: Wendungsreich und überraschend ist die Handlung.
Die Figuren sind gut ausgearbeitet, auch wenn noch Potenzial nach oben offen ist. Besonders die Protagonisten haben nachvollziehbare Motivationen. Der Stil ist ist flüssig und gut zu lesen, nicht überladen, aber atmosphärisch dicht genug, um Spannung aufzubauen.
Man wird auch sofort in die Handlung hineingeworfen, was etwas irritierend ist, da Vorwissen fehlt, das man gerne hätte und nicht erst später serviert bekommt. Dadurch entsteht eine leichte Verwirrung, die sich nach und nach erst legt, je mehr man über Maidin und die Schule der Abenddämmerung erfährt. Allerdings wird das rasante Tempo des Anfangs nicht durchgezogen, an manchen Stellen wird es etwas langatmig, wenn Erklärungen oder Hintergrundinformation eingeflochten werden. Ich habe lange gebraucht, bis mich die Geschichte in ihren Bann gezogen hat, der Anfang war mir zu hektisch, das Ende dann irgendwie unbefriedigend (aber es bleibt offen, ob und wie es weiter geht ... Potential ist vorhanden.
Im Großen und Ganzen ist DIE SCHULE DER ABENDDÄMMERUNG ein solider Fantasyroman, mit Horrorelementen, nichts für schwache Nerven oder Romantasyliebhaber, aber durchaus unterhaltsam, wenn man über kleine Schwächen hinwegsieht. Da ist noch vieles Verbesserungswürdig, aber Robert Köhen hat einen interessanten Ansatz vorgelegt, der neugierig auf mehr macht.
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