Montag, 22. September 2025

Karin Slaughter: Blinde Sühne (Rezension)

Willkommen in North Falls - einer kleinen Stadt, in der jeder jeden kennt. Das glauben zumindest alle.
Bis zum großen Feuerwerk am 4. Juli. Als in dieser Nacht zwei Teenager-Mädchen verschwinden, ist die Stadt in Aufruhr.
Für Deputy Emmy Clifton wird der Fall zur Bewährungsprobe – beruflich und persönlich. Eines der vermissten Mädchen ist die Tochter ihrer besten Freundin, und Emmy weiß, dass sie sie nach Hause bringen muss, um eine alte Schuld zu begleichen.
Doch je tiefer Emmy in die Ermittlungen eintaucht, desto stärker wird ihr bewusst, dass hinter den vertrauten Gesichtern der Kleinstadt dunkle Abgründe lauern. Die beiden verschwundenen Mädchen hüteten Geheimnisse, die niemand ahnte. Doch wer könnte so weit gehen, ein Verbrechen zu begehen? Und welche dunklen Wahrheiten verbirgt North Falls noch?

Karin Slaughter .... ich gebe zu, als ich den Namen zum ersten Mal hörte (das ist schon einige Jahre her) dachte ich nur, wie doof der ist und habe mich nicht weiter damit befasst. Sobald ich den Namen hörte oder las ... es gib wichtigere Dinge zu tun. Das hat sich geändert als ich WILL TRENT sah. Die Serie hat mir gefallen und mich auch auf die Buchvorlage neugierig gemacht. Nun gut, dass das Karin Slaughter war, lies mich meine unbegründete Meinung über Bord werfen. BLINDE SÜHNE ist das erste Buch der Autorin, das ich gelesen habe und der erste Teil der NORTH FALLS REIHE.
Und was soll ich sagen ...
Der Roman wird spannend und atmosphärisch dicht erzählt. Die psychologische Spannung steht stärker im Vordergrund als reine Action. Es gibt einige beklemmende Momente und Szenen, bei denen Gewalt und Grausamkeiten angedeutet werden, aber nicht aus jeder Perspektive detailliert ausgeschlachtet werden. Die Bilder im Kopf machen dies aber nachhaltiger, als es die pure Beschreibung von Gewalt geschafft hätte.
Die Kleinstadt-Kulisse wird stimmungsvoll gezeichnet, und vielleicht auch ein bisschen klischeehaft (aber etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet. Eine Idylle mit ihren Schattenseiten. Geheimnisse und familiäre Bindungen, die mit der Zeit zerbrechen, und das Gefühl, dass man seine Nachbarn/Freunde/Familienmitglieder vielleicht gar nicht wirklich kennt.
Die Geschichte braucht etwas Zeit, aber der Leser wird danach mit zahlreichen überraschenden Wendungen überrascht. Lange darf man im Dunklen tappen, aber die Autorin schafft es, am Ende ihren Täter schlüssig zu präsentieren.
Die Protagonisten und Antagonisten sind sympathisch, trotz, oder gerade wegen ihrer Fehler, und am Anfang hatte ich Probleme mit dem Zeitsprung und den Änderungen, die dieser mit sich brachte. Da musste ich etwas umdenken, zumal mir Sheriff Clifton doch sehr sympathisch war und auch das Schicksal seiner Frau einige Konflikte, die ich nach wenigen Seiten des Lesens erwartet habe, nicht zustande kommen lässt.
Auch North Falls wirkt sehr lebendig und durch Slaughters Beschreibungen fühle ich mich an andere Städte erinnert, die ich gerne mochte (z. B. Twin Peaks oder Crozet). Auch das Verhältnis von Privatleben und Kriminalfall fand ich gelungen. Nichts überwiegt und beides ist interessant genug, so dass keine langweiligen Szenen auftauchen.
Mich hat das Buch begeistert, allerdings nicht von Anfang an, es war eher ein schleichendes Wachsen der Begeisterung, die am Ende etwas Wehmut zurückließ jetzt muss ich wohl mehr Slaughter-Romane lesen, vor allem weil ich die Zeit bis zum nächsten Morth Falls Fall überbrücken muss.
BLINDE SÜHNE ist ein Thriller, der den Namen verdient, und Lust auf mehr macht.

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