Donnerstag, 28. November 2024

Stefan von der Lahr: Hochamt in Neapel (Rezension)

Während in den Armenvierteln von Neapel ein stiller Tod seine unschuldigen Opfer sucht, geschehen in Rom brutale Morde. Der römische Comissario Bariello muss feststellen, dass er gegen die Verantwortlichen und ihre Netzwerke kaum ankommt. Erst als er dem neapolitanischen Weihbischof Montebello begegnet, der einer archäologischen Sensation und einem kirchengeschichtlichen Skandal auf der Spur ist, lichtet sich der Nebel. Doch je klarer sie beide sehen, umso apokalyptischer erscheint das Ausmaß der Bedrohung.
Ein tödlicher Verkehrsunfall in Rom ruft Commissario Bariello auf den Plan, und ein geheimnisvoller Brief im Bistumsarchiv von Neapel lässt Weihbischof Montebello eine archäologische Sensation und einen kirchlichen Skandal erahnen. Die Spuren, die sie verfolgen, führen sie auf die dunkelsten Seiten Italiens. Sie müssen erkennen, dass sie die Interessen ebenso mächtiger wie skrupelloser Kreise gewaltig stören. Als sich ihre Wege kreuzen und sie zusammenarbeiten, stoßen sie auf eine Verschwörung aus Camorra, Kirche und Kapital. Die meisten Opfer finden sich in den Armenvierteln Neapels, wo in unmittelbarer Nähe zu Kunst, Schönheit und tiefer Frömmigkeit brutale Verbrechen geschehen. Doch dann erkennen Bariello und Montebello, dass die wahre Apokalypse erst noch bevorsteht. So beginnt, noch ehe die Neapolitaner das Blutwunder ihres Stadtheiligen San Gennaro erflehen können, das Blut ganz anderer zu fließen.

Klingt spannend und wenn man Interesse an historischen Ereignissen hat ohne gleich einen Historienschinken lesen zu müssen, dann klingt HOCHAMT IN NEAPEL vielversprechend. Dass es sich um den zweiten Teil handelte, habe ich erst später bemerkt, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass man den Vorgänger unbedingt kennen muss. Ich konnte der Handlung gut folgen und bekam nie das Gefühl, dass mir vorausgesetztes Wissen fehlen würde. Trotzdem hat mich das Buch nicht so begeistert, wie es hätte sein sollen, vielleicht bin ich aber auch mit anderen Voraussetzungen ans Lesen gegangen. Zumindest die Protagonisten waren sympathisch und das Umfeld von Weihbischof Montebello war auch für die eine oder andere amüsante oder lustige Szene verantwortlich. Leider bin ich mit dem Schreibstil nicht warm geworden, mir war das zu unpersönlich, zu oberflächlich, da konnten auch die gute skizzierten Charaktere und die Beschreibung der Umgebung nichts ändern. Atmosphärisch und vom Charakterdesign durchaus überzeugend, aber ... das ist zu wenig für einen Krimi, von dem man etwas Spannung (oder gar einen Spannungsbogen) erwarten kann. Teilweise sorgen die vielen Namen für Verwirrung, da hilft der Anhang auch nur bedingt. Auch hat man das Gefühl, dass der Autor zu viel wollte. Da werden diverse Heilige, Alexander der Große, italienische und russische Kriminelle, Kinderschänder und und und zusammengewürfelt. Da hätten mehr Seiten gut getan um alles auch sinnvoll miteinander zu verbinden.
Schade, denn anhand des Klappentextes hatte ich andere Erwartungen, die nicht erfüllt wurden.

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