»Mörder, so sagt man, sind oft die charmantesten Charaktere.«
Es weihnachtet sehr in der Beresford Lodge in Hampstead, unweit von Londons Zentrum. Malcom Warren, ein Börsenmakler, wird von einem seiner Klienten zu einer Weihnachtsparty eingeladen. Eine Gruppe von Bekannten und die einigermaßen komplizierte Familie des Klienten kommt zusammen, feiert ausgelassen, spielt Spiele. Doch als Warren am Weihnachtsmorgen im Gästezimmer aufwacht, findet er eine Leiche.
Die Gesellschaft steht unter Schock. Handelt es sich um einen Unfall? Der Hang zum Schlafwandeln der zu Tode gekommenen Frau legt dies erst einmal nahe. Als aber ein zweiter Mord geschieht, wird die Unfalltheorie sehr schnell ausgeschlossen. Der Mörder muss einer der Bewohner oder der Gäste des großen Hauses sein – aber wer? Wer hat ein Motiv an Weihnachten zu morden? Malcolm Warren, so scheint es, soll alles in die Schuhe geschoben werden. Und so wird er gezwungenermaßen selbst zum Ermittler. Kann er den Fall lösen, bevor Weihnachten vorbei ist?
Klett Cotta füttert den interessierten Krimileser seit Jahren mit Cosy Crime-Perlen aus der »Golden Age« Ära der Kriminalromane, bei denen man sich manchmal fragen kann, warum sie erst so spät in deutscher Übersetzung vorliegen ... bei anderen dagegen hätte es nicht geschadet, wenn sie in der Versenkung geblieben wären. Meiner Meinung nach gehört DAS GEHEIMNIS DER WEIHNACHTSTAGE dazu. Der Roman erschien 1934, als zweiter einer insgesamt vierteiligen Reihe um Börsenmakler Malcom Warren. Wer einen gemütlichen Weihnachtskrimi erwarte wird enttäuscht, denn trotz weihnachtlichem Setting wird die Idylle schnell gestört und nichts deutet mehr auf besinnliche Atmosphäre hin. Ganz im Stil von Agatha Christie und Co.: Ein einziger Schauplatz, eine beschauliche Anzahl an Verdächtigen. Und ja ... es hätte ein spannender Kriminalfall werden können... der Protagonist muss seine Unschuld beweisen ... heutzutage nicht unbedingt innovativ, aber als klassischer Krimi mit viel Potential. Nur ... mich konnte der Schreibstil nicht begeistern und die ständigen Dialoge und Monologe waren so ermüdend, dass von Spannung keine Spur war (und dabei durfte ich auch schon feststellen, dass man mit Dialogen durchaus Spannung erzeugen kann ...).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.