Eine Mordserie erschüttert Luxemburg. Die drei Opfer scheint nur eines zu verbinden: Sie waren in der Politik tätig. Kriminalkommissarin Dany Kerner nimmt die Ermittlungen im politischen Milieu auf und stößt auf Ungereimtheiten. Haben die Opfer ihre Ämter missbraucht, um ihre eigenen Ziele durchzusetzen? Und welche Rolle spielt der Suizid eines Kommunalpolitikers? Als Dany bei der Verfolgung dieser Spur auf eine undurchdringliche Mauer des Schweigens stößt, ahnt sie, dass der Selbstmord viel mehr verbirgt …
Luxemburg ist nicht nur Regierungssitz des Großherzogtums, es ist auch Verwaltungssitz der Europäischen Union, was das kleine Land auch über die Landesgrenzen bekannt macht (und Luxemburg, das Land, besteht auch mehr als nur Luxemburg, die Stadt). Bei all der vertretenden Politik bietet sich ein Krimi in diesem Umfeld regelrecht an.
Der Place Guillaume II (deutsch Wilhelmsplatz) ist ein zentraler Platz der Stadt Luxemburg. Er ist nach Wilhelm II., König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg benannt. Nach dem Knoten des Gürtels der Mönche, auf Luxemburgisch „de Knued“, wird der Platz im Volksmund auch „Knuedler“ genannt. Das Rathaus befindet sich auch am Knuedler. Namensgeber des Krimis von Claude Dominicy, spielt der Place Guillaume II keine große Rolle in DIE KNUEDLER-VERSCHWÖRUNG. Und leider kommt auch das Lokalkolorit ein bisschen zu kurz. Stadt und Land haben einiges zu bieten, da hätte die Autorin mehr bieten können ohne gleich einen Reiseführer schreiben zu müssen. Man findet sich aber doch zurecht.
Die Stärke der Autorin ist also nicht das Beschreiben der Umgebung, aber was sie kann zeigt der Rest. Eine interessant beginnende Story, die sehr merkwürdig erscheint und man sich auch als Leser nicht sicher sein kann, was das ganz soll. Nach und nach werden die politischen Machenschaften aufgedeckt und am Ende ... nun, natürlich ist nicht alles so wie es scheint und manchmal kann ein kleines Ereignis großes bewirken, vor allem wenn Gefühle eine Rolle spielen. Mehr spoilern will ich nicht, ich will auf keinen Fall die Spannung nehmen, denn das gelingt der Autorin (fast) von Anfang bis zum Ende. Ein kleiner Stilbruch (den ich fast unverzeihlich finde, nachdem ich kein Freund davon bin) findet man im Prolog und im Laufe der Geschichte, allerdings in erträglichem Maße. Da ändert sich die Sichtweise und man fühlt sich direkt in eine Person hineinversetzt, die wohl für die Handlung von Bedeutung ist. Ich fand dieses Stilmittel befremdlich und verstörend. Und unpassend und wenig hilfreich für den Rest der Geschichte. Die privaten Probleme der Protagonistin hätten gerne auch weniger Raum einnehmen dürfen, aber wenn es sich wie es scheint um den ersten Teil einer neuen Krimireihe handelt, dann mag man das Verschmerzen und es im späteren Verlauf der Reihe auch der Charakterentwicklung gut tun. Für den Anfang fand ich das zu viel, auch wenn ich einräume, dass die eigentliche Krimihandlung darunter nicht leiden musste.
DIE KNUEDLER-VERSCHWÖRUNG bietet (trotz meiner negativen Anmerkungen) eine interessante Krimihandlung, mit einem Schauplatz, der Möglichkeiten für viele weitere Krimis bietet und man darf gespannt sein ob und wie es weitergehen wird. Auch, was das Privatleben von Dany Kerner anbelangt.
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