Mittwoch, 5. Juni 2024

Alexander Lernet-Holenia: Ein Traum in Rot (Rezension)

Der schwarze Engel Michail Rosenthorpe, jung und verführerisch, ist die Verkörperung des Bösen schlechthin. Er will stets Gutes tun und schafft nur Böses. Er ist die Verkörperung der Revolution, zugleich aber auch die Erfüllung einer alten Prophezeiung, in der das grausame Schicksal bereits unausweichlich vorgezeichnet ist, dem zuletzt auch Michail selbst nicht entkommt.
Alexander Marie Norbert Lernet-Holenia, Pseudonym Clemens Neydisser (* 21. Oktober 1897 in Wien; † 3. Juli 1976 ebenda), war ein österreichischer Schriftsteller. Ein großer Teil seines erzählerischen Werk ist der phantastischen Literatur zuzuordnen, zudem verfasste er auch Dramen und Lyrik. Zu seinen Lebzeiten war Lernet-Holenia nicht zuletzt wegen seines Hanges zu polemischer Zeitkritik heftig umstritten. Gleichwohl wurden seine Werke wegen ihres eleganten Stils und der oft in ihnen enthaltenen k.u.k.-Nostalgie viel gelesen.
Ein Traum in Rot erschien erstmals 1939. In meiner Jugend, in der ich sehr viel außergewöhnliche Phantastik-Romane las und auch in der jüngeren Vergangenheit war mir weder der Autor noch der Roman ein Begriff und dem Zufall ist es zu verdanken, das ich das Buch gefunden und gelesen habe. Aber ich hätte auch unbeschwert weiter leben können, wenn mir das Buch nicht über den Weg gelaufen wäre.
Exilanten aus Russland leben dem vorhergesagten Untergang entgegen... Die Handlung geschieht meist anhand von Gesprächen und ich gebe zu, dass ich mich gut in die Zeit zurück versetzen konnte und mich auch an den russischen Namen erfreute. Der fantastische Teil des Romans ist jedoch eher subtil und durch die Ängste der Handelnden bedingt. Der Schreibstil hat mir gefallen, aber die Handlung konnte mich nicht überzeugen. Irgendwie hatte ich andere Vorstellungen und auch wenn die Gespräche unterhaltsam waren, hätte ich mir einen fantastischeren Kontext gewünscht.

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