Dienstag, 20. Februar 2024

Tom Hillenbrand: Die Erfindung des Lächelns (Rezension)

Als der Pariser Louvre am 22. August 1911 seine Pforten öffnet, fehlt im Salon Carré ein Gemälde: Leonardo da Vincis »Mona Lisa«. Sofort versetzt der Polizeipräfekt seine Männer in höchste Alarmbereitschaft, lässt Straßen, Bahnhöfe und sogar Häfen sperren. Doch es ist zu spät. La Joconde ist verschwunden. Juhel Lenoir von der Pariser Polizei soll es finden – und die Welt schaut ihm dabei zu …
Commissaire Lenoir lebt in der aufregendsten Stadt der Welt – und bekommt den schwierigsten Auftrag, den er sich vorstellen kann: das Bild zu finden, das die Welt betört. Wen hat die »Mona Lisa« so sehr bezirzt, dass er nicht mehr ohne sie leben konnte? Auf seiner Jagd trifft der Ermittler auf den Maler Pablo Picasso und den Dichter Guillaume Apollinaire, die Ausdruckstänzerin Isadora Duncan und ihren Guru, den Satanisten Aleister Crowley, die Musiker Igor Strawinsky und Claude Debussy, die brutalen Anarchisten der Bonnot-Bande und Frankreichs größten Detektiv, Alphonse Bertillon, den »lebenden Sherlock Holmes«. Wer von ihnen ist in die Geschichte des verschwundenen Bildes verwickelt?
Die Suche nach der »Mona Lisa« führt durch das Paris der ausgehenden Belle Époque, durch Künstlercafés auf dem Montmartre, in die Opéra Garnier, zu dekadenten Grandes Fêtes im Bois de Boulogne und in absinthgetränkte Spelunken an der Place Pigalle. Dieser historische Roman ist gleichzeitig Detektivroman und Gemälde einer Ära, in der Paris das Zentrum der Welt war.

Basierend auf wahren Begebenheiten liefert Tom Hillenbrand mit DIE ERFINDUNG DES LÄCHELNS einen historischen Krimi im Paris der Belle Époque, ab. Ein Roman der voller Intrigen, Kunst und Kultur sein soll und mit einigen historischen Personen aufwarten kann.
Die Mona Lisa wurde tatsächlich gestohlen und tatsächlich wurde u. a. Pablo Picassso verdächtigt in irgendeiner Weise beteiligt zu sein. Ich habe ein interessantes Katz- und Mausspiel erwartet doch ... ich wurde sehr enttäuscht, sehr sogar, und es fällt mir schwer, nette Worte für dieses Werk zu finden. Ich habe erstaunlich lange gebraucht, es fertig zu lesen und ich wurde nicht wirklich gefesselt. Pablo Picasso und seine Freunde fand ich noch unterhaltsam, aber was die Handlung anbelangt ... da muss ich schon fast sagen, dass ich den Wikipedia-Beitrag zum Raub der Mona Lisa spannender fand.
Vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch, denn die Xavier Kieffer-Romane von Tom Hillenbrand gehören zu meinen Lieblingsbüchern und ich freue mich auf jedes neue Buch über den luxemburgischen Koch. Tom Hillenbrand kann schreiben, nur ... DIE ERFINDUNG DES LÄCHELNS war nicht überzeugend. Zu viele Personen machten es schwer der Handlung zu folgen, zumal sich auch der Blickwinkel oft änderte. Die Beschreibung der Zeit lässt zwar die Handlung lebendig wirken, die Geschichte des Verschwundenen Bildes wird aber nicht so in Szene gesetzt wie ich es erwartet hätte, zumal es Handlungsstränge gab, die eher zu meiner Verwirrung beitrugen, als dass ich sie als Zugewinn der Handlung bezeichnen würde.
Ich habe noch andere Bücher von Tom Hillenbrand zu lesen, ich hoffe, dass sie mich nicht enttäuschen. Sonst bleibt mir nichts anderes als das warten auf den nächsten Xavier Kieffer.

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