Dienstag, 8. August 2023

John Matthews: Die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde (Rezension)

Die Abenteuer König Arthurs und der Ritter seiner Tafelrunde sind eine der reichsten und farbigsten Quellen phantastischer Literatur überhaupt. Sie erzählen von dem Jungen, der zum König wurde, weil er ohne Mühe ein verzaubertes Schwert aus dem Stein ziehen konnte, und so fasziniert sie Leserinnen und Leser seit Jahrhunderten immer wieder aufs Neue.
Kein anderes Werk der Fantasyliteratur hat so einzigartig gezeigt, was ein Ritter ist und was ein Zauberer, wie die Erzählungen über König Arthur, den Zauberer Merlin, Lancelot und seine Gefährten. Zahllose Abenteuer müssen sie bestehen und Britannien gegen Angreifer behaupten. Das Unglück beginnt, als Arthur zu einem Duell mit einem König Frankreichs aufbricht und seinem Sohn Mordred den Auftrag gibt, das Land zu verwalten… Wird des Königs eigener Sohn zum schlimmsten Verräter? Bis heute ist es ein Rätsel, ob Arthur den Wunden aus einem Kampf erlegen ist oder ob er nur auf die sagenumwobene Insel Avalon gebracht wurde, von der er eines Tages wiederkehren wird.

Die Artussage ist ja hinlänglich bekannt ... Bücher, Filme und sogar Musicals oder Opern beschäftigen sich mit König Artur und seinen Rittern der Tafelrunde (allen voran Parzifal, Lancelot, Gawain und Galahad). Edle Ritter, wunderschöne Burgfräulein, Zauberer und Monster, die Sage beinhaltet auch in der modernen Form alles was das Herz des Fantasyliebhabers begehrt. Und auch der Mythos Arthur bleibt bestehen...
Hier eine kurze Zusammenfassung der Sage von Wikipedia:
Die Sage spielt vor dem Hintergrund realer Ereignisse im 5. und 6. Jahrhundert n. Chr., sie passt dieses spätantike Szenario allerdings mittelalterlichem Denken an: Britanniens Machthaber (in der Sage handelt es sich um Könige) sind untereinander zerstritten, das Land wird bedroht von Sachsen und Pikten. Die früheren Schutzherren, die Römer, haben sich zurückgezogen, sie überlassen die Verteidigung der Insel den romanisierten Bewohnern. Deren „Hochkönig“ ist Ambrosius Aurelianus, sein Berater und Freund der (sagenhaft von einer Aura des Geheimnisvollen umgebene) Druide Merlin, dessen Vater ein Geisterwesen ist. Merlin war es auch, der den Steinkreis in Stonehenge errichtete. Ein himmlisches Zeichen in Gestalt eines Drachen bedeutet ihm, dass Ambrosius bald sterben und Uther Pendragon (Drachenhaupt) dessen Nachfolge antreten werde. Merlin verkündet Uther dieses Ereignis und verspricht ihm einen Sohn mit überragender Macht.
Bei Uthers Krönung lernt dieser Igraine (Igerne) kennen, die Gemahlin des Herzogs Gorlois von Cornwall, und verliebt sich in sie. Der Herzog verlässt daraufhin, ohne Zustimmung des neuen Königs, mitsamt seiner Gemahlin und seinen Leuten den Hof. Wutentbrannt folgt ihm Uther und fällt mit seinem Heer in Cornwall ein. Gorlois bringt Igraine nach Tintagel, seiner uneinnehmbaren Burg, lässt sie dort bewachen und zieht gegen Uther. Der bittet Merlin um seinen Rat. Merlin verwandelt daraufhin Uther in das äußere Ebenbild des Herzogs von Cornwall. So gelingt es dem König, unangefochten Tintagel zu betreten und bei Igraine zu liegen, die ihn für ihren Gemahl hält. In derselben Nacht fällt der Herzog im Kampf, und kurz darauf vermählt sich Uther mit Igraine, die sein Kind erwartet. Nach der Geburt nimmt Merlin den Knaben in seine Obhut und bringt ihn zu Ector, einem vertrauenswürdigen Ritter, bei dem das Kind, das den Namen Arthur (Artus) erhält, aufwächst. Die folgenden Jahre der Regierungszeit Uthers sind ausgefüllt mit ständigen Kriegen gegen Sachsen, Schotten und Iren, und als er stirbt, brechen die alten Feindseligkeiten unter den britischen Kleinkönigen erneut aus.
Inzwischen schmiedet Merlin ein herrliches Schwert, dessen Klinge er unter Zuhilfenahme seiner Zauberkräfte in einen gewaltigen Stein hineintreibt. Der Name des Schwertes ist je nach Legende Excalibur oder Caliburn, und auf seinem Griff steht in goldenen Buchstaben geschrieben: „Wer dieses Schwert aus dem Stein zu ziehen vermag, ist der rechtmäßige König Britanniens.“ Von nah und fern strömen nun alle Edlen zusammen, um ihre Kraft zu erproben, doch keinem gelingt es. Während eines Turniers, an dem Sir Ector, sein Sohn Keie und Arthur als dessen Knappe teilnehmen, vermisst Keie sein Schwert und trägt Arthur auf, es ihm zu holen. Arthur findet es nicht, entdeckt stattdessen das Schwert im Stein, zieht es ohne Mühe heraus und bringt es seinem Stiefbruder. Als diese Tat bekannt wird, erscheint Merlin und verkündet Arthurs wahre Abstammung. Daraufhin wird er zum Hochkönig von Britannien gekrönt. Gegen den Rat Merlins heiratet Arthur Guinevere (Ginevra), die Tochter des Königs Leodegrance. Guinevere bringt als Hochzeitsgeschenk ihres Vaters einen gewaltigen runden Tisch, welcher zum Herzstück der neuen Burg Camelot wird, die sich Arthur erbauen lässt.
Aber Ruhe ist dem jungen Paar nicht vergönnt. Arthur sieht sich gezwungen – wie einst Uther – die ins Land einfallenden Sachsen zu bekämpfen. In vielen blutigen Schlachten bezwingt er sie; die letzte, bei dem Berg Badon, bringt den endgültigen Sieg. Arthur darf sich endlich friedlichen Aufgaben widmen. Er ruft edle Ritter an seinen Hof, veranstaltet glanzvolle Turniere und schart die besten Männer des ganzen Reiches um sich. Sie versammeln sich regelmäßig um den runden Tisch, und bald nennt man sie die „Ritter der Tafelrunde“. König Arthurs Ansehen steigt, er übt Gerechtigkeit gegen jedermann und schickt seine Ritter aus, Unrecht und Willkür zu bekämpfen. Sie bestehen viele Abenteuer, ihre Namen sind unter anderen: Lancelot, Gawain, Keie, Gaheris, Parzival, Bors, Iwein, Erec u. v. a. Tapferkeit und höfisches Benehmen zeichnen sie aus, und der runde Tisch macht alle ohne Abstufung gleich.
Nach langen Friedensjahren naht das Ende. Ein Abgesandter Roms erscheint und verlangt von Arthur Tributzahlungen. Der König weigert sich. Er ernennt seinen Neffen Mordred zum Verwalter des Reiches und Beschützer der Königin und zieht mit seinem Heer gegen Rom. In Gallien erhält er die Nachricht vom Verrat Mordreds, der die zurückgebliebenen Vasallenkönige gegen Arthur aufgewiegelt und die Königin gefangen genommen hat. Arthur kehrt zurück. In der Schlacht von Camlann, in der die besten und berühmtesten seiner Ritter fallen, entscheidet sich auch Arthurs Schicksal. Es gelingt ihm zwar, Mordred im Zweikampf zu töten, er selbst aber wird schwer verwundet auf die geheimnisvolle Insel Avalon entrückt. Von dort, so weiß die Sage zu berichten, kehrt er eines Tages zurück, denn er ist nicht gestorben. In einer anderen Version enthüllt Mordred dem König den Ehebruch Guineveres mit Lancelot. Die Liebenden fliehen und Arthur sieht sich gezwungen, Krieg gegen den ehemaligen Freund zu führen.

Über Arthur und seine Ritter wurde viel geschrieben, braucht es da eine Neuauflage, selbst wenn sie ein Vorowrt von Neil Gaiman und Illustrationen von John Howe enthält? Muss man zum X-ten Mal die Sage lesen, selbst wenn man die Geschichte mag, aber diese bereits in hunderttausend Variationen (inklusive Disney-Film) kennt?
Ich würde sagen nein, aber DIE LEGENDE VON KÖNIG ARTHUR UND DEN RITTERN DER TAFELRUNDE ist erfrischend anders und zeigt tatsächlich Geschichten, die mir neu waren, einschließlich diverser Ritter, deren Namen ich noch nie gehört habe. 640 Seiten interessante Geschichten über Arthur und die Ritter, unter Auslassung der bekannten Geschichten (die das Werk noch umfangreicher gemacht hätten und vermutlich kaum Mehrwert dargestellt hätten). John Matthews' Werk ist eine Sammlung unterhaltender Geschichten, die größtenteils unbekannt sind und eine Bereicherung für die Artussage darstellen.
Und natürlich stellt das Buch eine Augenweide dar..

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