Dienstag, 23. August 2022

Dan Dreyer: Nachtstein - Fiebertod & Diamanten (Rezension)

Skander Nachtstein, ehemaliger Soldat Seiner Majestät, kehrt nach dreizehn Jahren Irrfahrt durch die Reiche des Ostens nach Hause zurück. Vernarbt, verwundet, versehrt an Leib und Seele – aber ungebrochen. Als er vom gewaltsamen Tod seines Bruders erfährt, verbeißt er sich in die Aufklärung dieses Unglücks, denn er hat nichts mehr zu verlieren.
Glaubt er.
Schnell wird Skander klar, dass nichts weniger als seine Heimatstadt und die Leben aller, die er kennt, an einem seidenen Faden hängen.
Doch wer auch immer hinter all dem stecken mag, hat die Rechnung ohne den alten Grenadier gemacht.
Seine Gegner wissen nicht, worauf sie sich einlassen, als sie versuchen, ihm das Einzige zu stehlen, was ihm ein Leben verspricht.
Es wird Tote geben in Blauheim.
Bisher habe ich von Dan Dreyer nichts gelesen und bis vor Kurzem war mir die Existenz seiner Bücher auch nicht bewusst (was aber auch wieder zeigt, wie wichtig es ist, auf Autoren jenseits der großen Verlage hinzuweisen, sofern sie es verdienen). Ich ein großer Fan von Urban Fantasy und ich lese gerne von alternativen Welten. Dreyers Idee das 18. Jahrhundert (oder eine fiktive Form davon) mit Elfen, Zwergen und dergleichen zu bevölkern ist nicht neu, hat aber mein Interesse geweckt. Dabei habe ich mir erlaubt den Hinweis Historische Fantasy trifft Thriller in einem Setting zwischen Tolkien und 1825 größtenteils ignoriert, denn so sehr ich die Herr der Ringe-Filme mag, so wenig kann ich mit seiner Schreibweise anfangen. Zumindest kann ich wohlwollend behaupten, dass Dreyer NICHT wie Tolkien schreibt. Mag der Leser dieser Rezension mit dieser Information machen was er will.
Historische Fantasy und Thriller an sich wären eine gute Mischung. Magie, Elfen und alles zu einer Zeit, die kurz vor Steampunk anzusiedeln ist.
Ich habe mich vor dem Schreiben dieser Rezension etwas schlau gemacht und durfte durchaus zahlreiche positive Meinungen zum Werk Dreyers lesen. Seine Vorgänger-Trilogie FLAMMENBRINGER erhielt überwiegend positive Kritiken. Die NACHTSTEIN-Trilogie spielt soweit ich das ersehen kann in der selben Welt/Zeit, nur später. Ob man FLAMMENBRINGER lesen muss kann ich nicht beurteilen, ich hatte zumindest nicht das Gefühl dass ich große Wissenslücken hatte.
Aber ... kurz und schmerzlos gesagt: NACHTSTEIN hat mich nicht überzeugt. Der Grundgedanke war interessant und die geschaffene Welt ist es sicherlich auch, aber ich hatte Schwierigkeiten in die Geschichte hinein zu finden und ich muss gestehen, dass ich mit dem Charakter Skander Nachtstein nicht warm geworden bin, seine Beweggründe für seine Taten waren manchmal nicht nachvollziehbar für mich, da er sich erst als skrupellos erweist, später in einer ähnlichen Szene, eher zurückhaltend reagiert. Und warum dieser oder jener Gegner unbedingt sterben MUSS und ein anderer nicht ... so ganz konnte ich mich nicht in die Gedankenwelt des Protagonisten nicht hineinversetzen.
Vielleicht war das auch das Hauptproblem, warum mich die Story selbst nicht fesseln konnte. Es gab durchaus einige interessante Ansätze, aber oftmals hatte ich das Gefühl dass sich der Autor durch die Straßen Blauheims mäandert ohne die Story voranzutreiben.
Obwohl man am Ende doch das Gefühl bekommt, man hätte eine gute Handlung präsentiert bekommen.
Und doch ... meiner Meinung nach wurde eine gute Idee in den Sand gesetzt. Oder meine Erwartungen waren andere.

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