Samstag, 2. Juli 2022

Mac P. Lorne: Die Pranken des Löwen (Hörbuch)(Rezension)

Wie alles begann! Der fulminante Auftakt der Reihe um den Meister der Diebe. Rasant erzählt und genau recherchiert von Bestseller-Autor Mac P. Lorne.
England 1110 - Der junge Gardist Robert Fitzooth wird zum persönlichen Leibwächter der englischen Prinzessin Matilda bestimmt, die den deutschen König Heinrich V. heiraten wird. An ihrer Seite überquert er die Alpen, gelangt bis nach Rom, wird in den Streit zwischen Kaiser und Kurie verwickelt und muss in einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg kämpfen. Doch er findet auch die Liebe seines Lebens und sein Enkel wird dereinst einen Namen tragen, den alle Welt kennt - Robin Hood.
Nachdem ich das Musical ROBIN HOOD in Fulda gesehen habe, war ich auch neugierig auf ein Buch des Helden. Bisher habe ich noch nie etwas über Robin Hood gelesen, ich kenne ihn nur aus Kino und TV (von der Disney-Zeichentrickversion, über die Serie mit Michael Praed oder Kinofilme wie KÖNIG DER DIEBE). Natürlich war ich neugierig, nachdem DIE PRANKEN DES LÖWEN als Robin Hood Roman angepriesen wurde. In wie weit das nun die wahre Geschichte des Robin Hood sein würde mag dahingestellt sein, nachdem meines Wissens die Existenz Robin Hoods als reale historische Figur nicht belegt ist. Und so webt auch Autor Mac P. Lorne fiktive Gestalten um reale Geschehnisse und Personen.
Das (Hör)Buch ist in zwei Teile gegliedert. Teil eins befasst sich mit dem Leben von Robert Fitzooth, Teil zwei mit der bekannten Robin Hood-Legende.
Und um es kurz zu machen: Das Hörbuch enthält über 23 Stunden Langeweile. Sprecher Detlef Bierstedt erweist sich zwar als guter Interpret der Geschichte, der sowohl die entsprechenden Personen gut in Szene setzen kann als auch die passende Stimmung verbreiten kann. Dass die Geschichte dem nicht gerecht werden kann ist (natürlich) nicht ihm geschuldet. Die Geschichte von Robin Hood ist vielen geläufig und so bietet der zweite Teil des Buchs tatsächlich nur kleine Überraschungen, aber wirklich Neues wird nicht hinzugefügt. Ich hätte tatsächlich erwartet, dass dem Mythos Robin Hood die eine oder andere neue Nuancen hinzugefügt wird, aber es bleibt doch sehr klassisch (und fasziniert vielleicht nur wahre Fans des Mythos, welche dieselben Szenen immer wieder lesen/hören/sehen wollen ... in unterschiedlichen Versionen (die doch immer den selben Ausgang haben). Und dann ist die Geschichte noch nicht einmal beendet ... es geht weiter (wobei ich mich dabei frage was noch kommen soll ... aber vielleicht sind diese Teile jene, die den Mythos Robin Hood in andere Richtungen treiben ... aber ich werde das nicht herausfinden).
Der erste Teil um Robert Fitzooth könnte unterhaltsamer historischer Roman sein, doch der Schreibstil konnte mich nicht überzeugen. Teilweise wird die Story fast dokumentarisch (und dadurch lieblos) vorangetrieben, die Charaktere (historisch und fiktiv) bleiben blass und nur Robert selbst weist eine starke Charakterentwicklung auf, wobei sein Verhältnis zu Kaiserin Mathilda für die damalige Zeit sehr unglaubwürdig wirkt und das ständige Niedermachen der Kirchenvertreter nervt, da es von vielen Seiten ausgeht und man kaum glauben kann, dass sich die katholische Kirche damals behaupten konnte. Standesgrenzenn verwischen und werden nicht so eng genommen wie man es erwarten würde und sprachlich fühlt man sich auch nicht in die Vergangenheit versetzt.
Die wahre Geschichte von Robin Hood habe ich nicht erwartet, aber einen unterhaltsamen Roman. DIE PRANKEN DES LÖWEN bieten weder für den Robin Hood-Fan noch dem Leser historischer Romane etwas Neues oder Außergewöhnliches. Selbst die ambitionierte Art von Detlef Bierstedt kann daran nichts ändern.

1 Kommentar:

  1. Hi Martin!

    Hm, jetzt weiß ich auch nicht ^^
    Ich hatte ja mal in "Der Pirat" reingelesen, was mich aber so gar nicht fesseln konnte, aber bei Robin Hood dachte ich, wäre das anders. Diese Person begleitet mich auch schon mein Leben lang durch die ganzen Filme.
    Es kann natürlich sein, dass ich es anders empfinde, auch weil ich es lesen wollte und nicht hören - aber bei dir hört es sich wirklich nicht nach "Lesespaß" an ^^

    Liebste Grüße, Aleshanee

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