Mittwoch, 6. April 2022

Nils Westerboer: Athos 2643 (Rezension)


Auf Athos, einem kleinen Neptunmond, stirbt ein Mönch. Rüd Kartheiser, Inquisitor und Spezialist für lebenserhaltende künstliche Intelligenzen, ermittelt. An seiner Seite: Seine Assistentin Zack. Schön, intelligent und bedingungslos gehorsam. Ein Hologramm. Für Rüd die perfekte Frau. Doch das Kloster des Athos verbirgt ein altes, dunkles Geheimnis. Rüd erkennt: Um zu überleben, muss er Zack freischalten. Das Jahr 2643: Der Neptunmond Athos ist zum Schauplatz eines unerklärlichen Verbrechens geworden. Die lebenserhaltende KI des Klosters steht im Verdacht, gemordet zu haben. Inquisitor Rüd Kartheiser, ein Spezialist im Verhören künstlicher Intelligenzen, wird mit dem Fall beauftragt. Zusammen mit seiner attraktiven holografischen Assistentin Zack, die ihm durch eine Reihe von Sicherheitsbeschränkungen absolut ergeben ist, erreicht er den kleinen, zerklüfteten Mond. Doch die Ermittlungen der beiden treffen auf Widerstand. Während Zacks anziehende Erscheinung bei den Mönchen Anstoß erregt, entpuppt sich die KI des Klosters als gerissene Taktikerin, die ihr Handeln geschickt verschleiert. Als sich unter den Mönchen ein zweiter Todesfall ereignet, begreift Rüd, dass er mehr als je zuvor auf Zacks Hilfe angewiesen ist. Um ihr Potential auszuschöpfen, trifft er – hinsichtlich ihrer Sicherheitsbeschränkungen – eine folgenschwere Entscheidung.

Athos 2643 verströmte für mich den ersten Eindruck von DER NAME DER ROSE GOES WELTALL. Ein spannender Krimi mit Mönchen, religiösen Darstellungen und KIs. Ich gebe zu, dass ich einige Zeit damit gehadert habe, das Buch zu lesen, oft lese ich Science Fiction nicht, aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Und natürlich reizte mich die Handlung. Leider wurde ich etwas desillusioniert.
Selten habe ich ein so schwer lesbares Buch, von daher passt ja sogar mein vergleich zu Ecos NAME DER ROSE. Sehr schwerfällig kommt der Stil daher, auch wenn er hin und wieder versucht flapsig zu sein ... um irgendwann doch eher unverständlich anzukommen. Ein Lesevergnügen war das nicht, aber ich habe dem Buch eine Chance gegeben, denn ich hatte doch eine unterhaltsame Geschichte erwartet. Aber ich habe trotz einiger interessanter Ansätze (und ich finde den Grundgedanken immer noch sehr interessant, wenn mir auch die Umsetzung nicht gefallen hat) keinen wirklichen Bezug zur Geschichte bekommen, da half auch das Glossar nicht, das auch nicht alle Fragen beantwortete. Schade eigentlich, denn dadurch ging auch die Spannung verloren. Ich glaube auch, dass mich nach der Hälfte der Geschichte der rote Faden öfter abhanden gekommen ist und ich es schwer hatte der Geschichte zu folgen. Die Charaktere blieben oberflächlich, Rüd war ein schwer einzuschätzender Charakter und Zacks Gedankengänge waren in der zweiten Hälfte für mich nicht mehr nachvollziehbar. Zu viel philosophisches KI-Gelaber, um es flapsig auszudrücken.
Athos 2643 ist für mich nicht die Art von Science Fiction, die ich lesen möchte. ich hätte vielleicht die Finger davon lassen sollen. Vielleicht bin ich auch gerade nicht in der Stimmung für philosophisch hochwertige Science Fiction (wobei ich nicht sicher bin ob ich Athos 2643 als das bezeichnen kann). Oder ich hatte andere Erwartungen an die Geschichte. Vielleicht muss man doch mehr HardCore-SF-Fan sein um hier seinen Spaß zu haben.

2 Kommentare:

  1. Hi Martin,

    ich kann das sehr gut nachvollziehen was du schreibst. Mir ging es beim Lesen oft ähnlich, allerdings hat es mich doch auch irgendwie immer wieder fesseln können. Das war so eine Art Hass-Liebe *lach*
    Auf jeden Fall kein einfaches Buch ^^

    Liebste Grüße, Aleshanee

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  2. Hallo Aleshanee,
    die Geschmäcker sind verschieden und ich habe auch schon sehr unterschiedliche Meinungen zu ATHOS gehört. Mir hat der Zugang gefehlt, aber das macht ein Buch ja nicht grundsätzlich schlecht.
    Martin

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