Donnerstag, 3. März 2022

Leslie Connor: Die Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt) (Hörbuch)(Rezension)

Die Welt wäre mit Mason Buttles Augen betrachtet sehr viel menschlicher. Leslie Connors liebenswerte Geschichte über Freundschaft, Familie und Zugehörigkeit
Mason Buttle ist grundehrlich und liebenswert, er hat ein Herz aus Gold. Dafür würde er niemals einen Buchstabierwettbewerb gewinnen, denn er kann kaum lesen und schreiben. Die anderen Kinder lachen ihn aus und hänseln ihn. Aber Mason hat Calvin. Calvin ist ungewöhnlich klein und dünn, dafür aber besonders schlau. Gemeinsam bauen die beiden Jungs ein Geheimversteck, eine Art unterirdische Höhle. So können sie sich vor den Angriffen der anderen verstecken. Als Calvin vermisst wird, gerät Mason in Schwierigkeiten. Es ist nicht lange her, dass Masons bester Freund Benny im Obstgarten der Buttles verunglückt ist. Noch immer sind viele Fragen offen. Und der verwirrte Mason muss endlich Antworten finden.

Alles beginnt ziemlich harmlos und man erfährt mehr über den Alltag eines scheinbar geistig eingeschränkten Jungen, der keine Freunde hat und sich Tag für Tag mit den Schwierigkeiten des Alltags auseinanderzusetzen hat. Kinder und Erwachsene machen es ihm nicht leicht, da wird gemobbt und natürlich will die Polizei auch in Erfahrung bringen, was mit Bobby passiert ist. Und Mason erzählt die Wahrheit. Mit seinen Worten, ausschweifend, aber immer wieder nach Worten ringend.
Und wenn der Leser (oder Zuhörer) von Masons belangloser Geschichte seines Alltags und der beginnenden Freundschaft zu Calvin eingelullt wird geht es heftig zur Sache und nicht nur der Leser (oder Zuhörer) fragt sich wie weit Masons Wahrheit auch wirklich die Wahrheit ist.
Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt) ist ein einfühlsames Buch, das allerdings auch einige heftige Szenen, die für zartbesaitete Kinder vielleicht nicht ganz geeignet sind. Leider braucht es etwas, bis die Handlung, welcher der Klappentext verspricht ins Laufen kommt, aber dann ...
Das Hörbuch wird von Hanno Koffler gesprochen und er scheint mir perfekt dafür zu sein. Er kann Mason, der natürlich der Erzähler dieser (seiner) Geschichte ist, sehr glaubwürdig darstellen. Was die späteren Ereignisse sehr glaubhaft macht und man leicht vergessen kann, dass es nur eine Geschichte ist und man einem erwachsenen Mann und keinem Kind zuhört.

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