Dienstag, 8. Februar 2022

Richard Osman: Der Donnerstagsmordclub (Rezension)

Man möchte meinen, so eine luxuriöse Seniorenresidenz in der idyllischen Grafschaft Kent sei ein friedlicher Ort. Das dachte auch die fast achtzigjährige Joyce, als sie in Coopers Chase einzog. Bis sie Elizabeth, Ron und Ibrahim kennenlernt oder, anders gesagt, eine ehemalige Geheimagentin, einen ehemaligen Gewerkschaftsführer und einen ehemaligen Psychiater. Sie wird Teil ihres Clubs, der sich immer donnerstags im Puzzlezimmer trifft, um ungelöste Kriminalfälle aufzuklären. Als dann direkt vor ihrer Haustür ein Mord verübt wird, ist der Ermittlungseifer der vier Senioren natürlich geweckt, und selbst der Chefinspektor der lokalen Polizeidienststelle kann nur über ihren Scharfsinn staunen.
DER Millionenerfolg aus England ...
Irgendwie muss man sich ja aus der menge an Cosy Krimis hervorheben und so bastelt man sich einen Bestseller, den jeder gelesen haben muss. Nur ... manchmal wird einfach nur mit Wasser gekocht und DER DONNERSTAGSMORDCLUB unterscheidet sich kaum von anderen Krimis des Genres, man versäumt nicht viel, wenn man ihn nicht gelesen hat. Freunde des Cosy Crimes bekommen, was sie von dem Genre erwarten: Ein sympathisches Ermittlerteam (sehr fortgeschrittenen Alters, aber alle auf ihre Weise liebenswert und auch die Polizei wird diesmal positiv dargestellt und nicht als unfähig), eine idyllische Gegend und natürlich ein Verbrechen, das es aufzulösen gibt. Wobei es diesmal auch mehrere Verbrechen sind, die im Laufe einiger Jahrzehnte begonnen wurden. Normalerweise mag ich das Herumschnüffeln in der Vergangenheit ja, aber leider ist das eine der Schwächen des DONNERSTAGSCLUBS: Zu lange Perioden mit unterschiedlichen Vergehen, zu viele Personen, die früher und heute eine Rolle gespielt haben, zusätzlich zu diversen weniger bedeutenden Nebenpersonen für den Hintergrund.
Ein bisschen zu viel von Allem, aber dann doch wieder nur leichte Unterhaltung.
Wer viele Cosy Krimis mag wird wenig Neues entdecken und vielleicht etwas überfordert sein. Meiner Meinung nach gibt es genügend andere Bücher des Genres, die genauso gut geschrieben sind (und bei denen man nicht unbedingt hervorheben muss, dass es ein Bestseller ist .... aber ich habe sowieso ein gespaltenes Verhältnis dazu. Ich hätte wissen können, dass meine Erwartungen nicht erfüllt werden). ich habe etwas Besonders erwartet, aber nichts Außergewöhnliches bekommen. Vielleicht lese ich zu viel.

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