Dienstag, 7. September 2021

Anja Stephan: Paris Underground - Das kalte Herz (Rezension)

Als Scott seiner Schulkameradin aus Jugendtagen über den Weg läuft, weiß er sofort, dass es das Schicksal nicht gut mit ihm meint. Es gibt keine Zufälle. Aus ist es mit seinem ruhigen Leben im Quartier Latin in Paris! Denn nun begibt er sich zusammen mit Gwendolyn auf die Suche nach dem verlorenen Herzen in die Pariser Unterwelt. Ein Abenteuer, das sein Leben für immer verändern wird. Gleichzeitig müssen sich beide mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, die sich über fast 150 Jahre erstreckt.
Paris Underground ist ein spannender, interessanter Urban-Fantasy-Roman, der zum einen ein neues Bild auf die Stadt der Liebe wirft, zum anderen auch den Elfen eine etwas menschlichere Facette gibt. Es ist kein Roman, der in den Katakomben oder der Metro spielt, es sind die Straßen, die Öffentlichkeit die beleuchtet wird. Der Hochadel und die Hochelfen, Kunst und Kultur, das sind die Themen des Buchs. Aber auch Rassismus und andere soziale Themen und Ungerechtigkeiten werden nicht ausgespart... Elfen sind auch nur Menschen.
Anja Stephan gelingt mit DAS KALTE HERZ ein spannender Reihenauftakt. Dabei verzichtet sie auf rasante Action und erzählt in ruhigen Tönen (und doch auf faszinierende und nie langweilende Art) eine ungewöhnliche "Liebes"geschichte mit überraschenden Wendungen und der einen oder anderen witzigen Szene (die auch zeigt, dass auch Hochelfen nicht gegen kindisches Verhalten gefeit sind).
Einige Probleme hatte ich mit dem Buch allerdings schon. Das Buch ist in genderneutraler Sprache verfasst, was meistens nicht auffällt. Allerdings gibt es einen Charakter (Bernadette) deren Geschlecht nicht eindeutig den geläufigen Pronomen zuzuordnen ist und die das Pronom iel bekommt, was in Frankreich wohl üblich ist. In der deutschen Sprache gibt es dafür meines Wissens noch kein gegenstück... aber ich hatte mit dem Wort und der Bezeichnung meine Probleme, da in meiner konservativen Denkweise alleine der Name Bernadette schon weiblich (und sie) ist. Aber über diese Kleinigkeit kann man hinwegsehen, ich habe es auch geschafft. 

Noch ein Hinweis: 2017 veröffentlichte Anja Stephan ihren Debütroman „A Fairy Tale“, der auf der Shortlist des Deutschen Phantastik Preises 2018 nominiert wurde. Bei Paris Underground handelt es sich um genau diesen Roman. 

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