Dienstag, 24. August 2021

Tessa Jones/Jojo Vieira: Die Hand des Anubis (Rezension)

ber dem beschaulichen Städtchen Londonderry liegt ein drohender Schatten. Mehr als ein Dutzend Bewohner sind spurlos verschwunden, die örtliche Polizei schließt ein Verbrechen aber aus. Nur der aus New York strafversetzte Detective Taylor Scott vermutet Schlimmeres hinter den Ereignissen und nimmt die Ermittlungen auf.
Ihm zur Seite steht das Kleinstadtmedium Vidya McMurran. Sie bringt ihn durch ihre Visionen auf die Fährte eines brutalen Serienkillers, wie ihn selbst der abgebrühte Großstadtpolizist bisher nicht erlebt hat. Die Beweise an den vom ägyptischen Totengericht inspirierten Tatorten führen das ungleiche Ermittlerduo zu mehr als nur einem Verdächtigen. Doch kaum glauben die beiden, eine heiße Spur zu haben, taucht bereits die nächste Leiche auf. Und dann scheint der Killer auch noch eine offene Rechnung mit Vidya zu haben. Getrieben durch seinen ausgeprägten Beschützerinstinkt beginnt für Taylor ein Wettlauf gegen die Zeit …

Die Hand des Anubis ist ein ungewöhnlicher Thriller, der spannende, kurzweilige Unterhaltung bietet. Leider ist das kurzweilig auch das Problem, denn etwas mehr Seiten hätten der Handlung in vielen Dingen gut getan. Denn so spannend (und manchmal auch blutrünstig) die Geschichte auch ist, manchmal bleiben die Nebendarsteller doch etwas blass (auch der Antagonist hätte durchaus einige bessere Szenen verdient, denn das Ende kam dann doch sehr unerwartet und auch irgendwie enttäuschend) und auch die Protagonisten hätten mehr Tiefe verdient (wobei sie als Ermittlerteam durchaus perfekt sind und ich zwar auf Charakterentwicklung poche, ich der sich entwickelnde Liebesbeziehung weniger Platz eingeräumt hätte, zumal es gegen Ende für meine Bedürfnisse doch etwas zu schnell geht).
Die Geschichte an sich ist jedoch gut konstruiert und spannend, nur nicht unbedingt für zartbesaitete geeignet (andererseits: Wer es nicht verkraftet liest keine Thriller), es geht wirklich heftig zur Sache. Aber irgendwie passt das zum Setting.
Es gibt schlechtere Thriller und weitaus seitenstärkere. Und vielleicht mag es auch zu einfach sein, wie sich Vidya in die Ermittlungen einschleust. Aber trotz einiger Schwächen wird gute Unterhaltung geboten. Durch das Happy End der beiden Hauptdarsteller (zu denen dadurch alles gesagt wurde) wird es schwer eine Fortsetzung zu schreiben, was ich persönlich schade finde, da die beiden sehr gut harmonieren und in vieler Hinsicht einzigartig sind. Aber so werden sie es vielleicht auch bleiben.

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