Donnerstag, 20. Mai 2021

Peter Hohmann: Die schwarze Klaue (Rezension)

„Halt dein Maul, Zwerg, oder ich reiße dir die Zunge raus und nagele sie an den Tresen!“
Höflichkeit und Zurückhaltung gehören nicht zu Lormak Trenkuljas Stärken. Er ist ein Krieger, von dessen Seele ein Dämon Besitz ergriffen hat. Gegen diesen kämpft er an – doch meist ohne Erfolg.
Die Dämonenjägerin Avi wird auch „die Hüterin“ genannt, denn sie steht für das Gute ein und hat es sich zur Aufgabe gemacht, so viele Dämonen zu töten wie möglich.
Als sich die Wege dieser ungleichen Streiter kreuzen, ist es, als würden Feuer und Wasser zusammenprallen. Aber sie erkennen, dass sie aufeinander angewiesen sind – und das passt keinem von beiden.
Die schwarze Klaue ist der Auftakt einer actiongeladenen Fantasy-Trilogie, in der Schwert und Magie ihre Macht entfalten.
Auf ihrer Flucht trifft Avi auf Lormak, den Gezeichneten. Sie braucht ihn, um hinter das Geheimnis der Dämonenplage zu kommen – er braucht sie, um seine Vergangenheit zu enträtseln. Keiner von beiden will diese Zweckgemeinschaft, aber nur so besteht eine Aussicht auf Erfolg.
Je länger die gefahrvolle Reise allerdings andauert, desto tiefer gleitet Lormak in seine innere Dunkelheit ab. Und diese Dunkelheit giert nach nichts anderem als Gewalt, Vernichtung und Tod.
"Ein Fantasy-Epos, bei dem die Helden nicht im Licht wandeln, sondern bestenfalls im Schatten …"
Und genau das stellt Die Schwarze Klaue dar:
Interessante, vielschichtige (nicht immer durchschaubare) Charaktere mit rätselhaften Motiven gegen das Böse (wobei das Gute nicht wirklich als gut zu bezeichnen ist ... es gibt auf beiden Seiten genug Grauzonen). Viel Action und doch viel Platz die wichtigsten Charaktere vorzustellen.
Kämpfe in rauen Mengen
Und von der ersten bis zur letzten Seite viel Spannung.
Freunde von Schlachten und guter Charakterentwicklung (und einem guten Schreibstil) werden voll auf ihre Kosten kommen. Selbst ich, der ich kein großer Gemetzelfreund bin fand die Kampfszenen (von denen es einige gibt) sehr interessant geschrieben und nie langweilig (was passieren kann wenn man seine Handlung mit zahlreichen Kämpfen vorantreibt).
Freunde von Worldbuilding werden enttäuscht sein. Besonders kreativ scheint die Welt nicht zu sein, allerdings: Die schwarze Klaue ist der erste Teil einer Trilogie und es gibt noch genug Zeit, den Schauplatz zu vertiefen, die Protagonisten sind bekannt (wobei man durchaus noch mit Überraschungen rechnen kann).

Die schwarze Klaue ist auf der einen Seite klassische Fantasy, auf der anderen Seite doch anders. Es gibt keine strahlenden Helden und Gut und Böse sind auch nicht klar abgegrenzt.
Wer daran Freude hat und sich auch an zahlreichen kämpferischen Auseinandersetzungen erfreuen kann, für den ist der erste Teil der ehernen Garde-Trilogie ein wahrer Lesegenuss.

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