Montag, 10. Februar 2020

Julya Rabinowich: Krötenliebe (Rezension)

Alma Mahler, die "femme fatale", die den Verlust ihres Vaters mit einer unüberschaubaren Zahl von Liebhabern aufzuwiegen versucht, Paul Kammerer, der umstrittene Vater der Epigenetik, der das Geheimnis um seine Kröten-Experimente mit ins Grab nimmt, und Oskar Kokoschka, das "enfant terrible" der Wiener Kunst im frühen 20. Jahrhundert, der seinem Liebeskummer mit mehr als unzulänglichen Mitteln beizukommen versucht: die Protagonisten eines skurrilen Ringelspieles. Julya Rabinowich geht der Sehnsucht nach, in der diese drei miteinander verbunden sind. Ein faszinierender Remix historischer Skandale und Begebenheiten zwischen Venedig, Dresden und Wien im Österreich der Jahrhundertwende.
Das Buch war eine Enttäuschung. Ich hatte eine Art Dreiecksbeziehung erwartet, aber die drei Hauptpersonen (Mahler, Kokoschka, Kammerer) agieren mehr oder weniger unabhängig und auch wenn die Geschichte auf wahren Begebenheiten basiert ... vom Hocker hat sie mich nicht gerissen.
Biographisch nichts Neues, auch die Beschreibung der damaligen Zeit bleibt kühl und unnahbar, wie die Beschreibung der Charaktere. Der Versuch einer lyrischen Erzählung misslingt und ergießt sich in banalen Beschreibungen und Satzbildungen.
Der Zugang zur Geschichte wird dadurch erschwert und es ist eine echte Tortur das Ende der Geschichte zu erreichen. Da helfen auch diverse skurrile Szenen und Beschreibungen nicht.

Drei interessante Charaktere des letzten Jahrhunderts, gefangen in der Belanglosigkeit eines uninspirierten Romans. Haben sie das wirklich verdient?

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