Dienstag, 10. Dezember 2019

Philip K. Dick: The Man in the High Castle (Rezension)

Was, wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte? Diese Frage machte Philip K. Dick zum Ausgangspunkt seines waghalsigsten und berühmtesten Romans.
Amerika 1962: Das Land ist geteilt - die Westküste japanisch, der Osten deutsch. Nur in den Rockies gibt es eine neutrale Zone. Dort sucht die junge Judolehrerin Juliana einen mysteriösen Autor, der den Widerstand entfachen könnte. Nur er scheint zu wissen, wie man dem Albtraum der falschen Geschichte entkommt.

Ich mag Filme/Bücher mit der Nazi-Thematik nicht, auch wenn ich hin und wieder Ausnahmen mache. Ich kann auch nicht sagen, warum ich sie nicht mag, aber es ist auch so, dass ich mit Kriegen nichts anfangen kann, bzw. ich darüber nichts sehen oder lesen will, vor allem wenn es das 20. Jahrhundert betrifft. Das war als Kind schon so und hat sich nicht geändert, auch wenn es Ausnahmen gibt und ich hin und wieder durchaus einen Film über Nationalsozialisten sehe oder ein Buch zum Thema lese.
Aber im großen und Ganzen mag ich das Thema nicht.
Ich mag auch die Bücher von Philip K. Dick nicht. Aber ich muss gestehen, dass ich davon noch nicht so viele gelesen habe. Mir gefallen auch die auf seinen Büchern basierenden Filme nicht,. so dass ich eigentlich dachte, dass das Thema Philip K. Dick für mich erledigt ist.
Aber ... ich habe mich getäuscht.
Und auch wenn ich manchen Dingen ablehnend gegenüber bin, gebe ich diesen hin und wieder eine Chance.
Wie im Fall von THE MAN IN THE HIGH CASTLE, was früher DAS ORAKEL VOM BERGE hieß.
Neuen Serien gebe ich gerne eine Chance und manchmal erlebt man eine positive Überraschung... auch wenn diese in letzter Zeit eher selten sind, aber ... THE MAN IN THE HIGH CASTLE - Die Serie ist sehr unterhaltsam, zumindest die erste Staffel, denn bisher habe ich noch nicht mehr gesehen.
Zusammenfassung der 1. Stafffel (Wikipedia):
1962 in der alternativen Welt kommt Juliana Crain im japanisch besetzten San Francisco mit dem Widerstand in Kontakt, als ihre Halbschwester Trudy durch den Kempeitai-Inspektor Kido getötet wird. Vor Trudys Tod erhält Juliana von ihr eine Filmrolle mit einer Wochenschau namens The Grasshopper Lies Heavy. Der Film spielt in einer alternativen Historie, in der die Alliierten den Krieg gewonnen und Deutschland und Japan besiegt haben. Er gehört zu einer Filmreihe, die von einer geheimnisvollen, als „Mann im hohen Schloss“ bekannten Person gesammelt und verbreitet wird, sehr zum Ärger des Führers Adolf Hitler. Juliana glaubt, dass die Wochenschau eine Art von alternativer Realität widerspiegelt und Teil einer größeren Wahrheit über die Welt ist, wie sie sein sollte. Ihr Freund Frank Frink – der aus Angst vor den Nazis seine jüdische Abstammung geheimhält – denkt hingegen, dass die Wochenschau nur eine Falschmeldung ist. Juliana erfährt, dass Trudy den Film zu einer Kontaktperson in Cañon City, Colorado, in der Neutralen Zone bringen wollte, und fährt an ihrer Stelle dorthin, um den Grund dafür herauszufinden.
In Cañon City begegnet Juliana dem Widerstandsmitglied Joe Blake, der eigentlich Trudy erwartet hatte. Joe ist allerdings ein Doppelagent, der für die Nazis unter dem SS-Obergruppenführer John Smith arbeitet. Smith überlebt einen Mordanschlag, der wahrscheinlich durch den Widerstand verübt wurde, und beginnt zu ermitteln, wer die Informationen über seine Aufenthaltsorte an den Widerstand gegeben hat. Frank wird gefangen genommen, als die Japaner und die Nazis bezüglich Julianas Aktivitäten Verdacht schöpfen. Ohne dass Frank über die gesuchten Informationen verfügt, kann er ihnen nicht das geben, was sie suchen. Aus Vergeltung töten sie Franks Schwester und deren beiden Kinder und rechtfertigen dies vorgeblich mit ihrer jüdischen Abstammung. Die Morde verleiten Frank zu dem Plan, die zu Besuch kommenden japanischen Thronfolger zu töten, allerdings kommen ihm Zweifel, als er in der Menschenmenge vor dem Podium steht. Als Schüsse fallen, wird der Kronprinz von einem Heckenschützen der Nazis statt von Frank angeschossen.
Der in San Francisco arbeitende japanische Handelsminister Nobusuke Tagomi trifft sich geheim mit dem hochrangigen Nazi Rudolph Wegener, der inkognito als schwedischer Geschäftsmann unterwegs ist. Beide sind betroffen über das Machtvakuum, das sich wahrscheinlich ergibt, nachdem Hitler entweder gestorben oder wegen seiner zunehmenden Parkinson-Erkrankung zum Rücktritt gezwungen sein wird. Wegener erklärt, dass Hitlers Nachfolger die Atombomben des Deutschen Reichs gegen Japan einsetzen und die Kontrolle über den Rest der früheren Vereinigten Staaten erlangen könnte. Aktuell befinden sich Japan und das Nazireich allerdings in einem Kalten Krieg, der voller Spannungen ist, aber ohne offene bewaffnete Konfrontationen, wobei die Japaner den Deutschen technologisch hinterherhinken. Smith wird in New York von dem hochrangigen SS-Offizier Reinhard Heydrich besucht und ist bezüglich dessen Ambitionen, Hitler zu ersetzen, misstrauisch. Heydrich lädt Smith zu einer gemeinsamen Jagd ein, bei der er vor die Wahl gestellt wird, entweder die Verschwörung zu unterstützen oder getötet zu werden. Heydrich erhält einen Anruf, von dem er eigentlich Hitlers Ermordung erwartet hat, aber tatsächlich informiert ihn Hitler darin persönlich darüber, dass seine Verschwörung gescheitert ist. Smith sperrt daraufhin Heydrich als Verräter ein.

Mir hat das Setting gefallen, die Charaktere und auch wenn am Anfang wenig passiert, war es nie langweilig. Und ich bin gespannt wie es weiter geht.
Nachdem mich die Serie so begeistert hat (trotz der Thematik) habe ich mich an die literarische Vorlage gewagt ... allerdings als Hörbuch.
Und (mal wieder) ich bin auch kein Freund von Hörbüchern, aber aufgrund sehr vieler anderer zu lesender Bücher und meiner Neugier griff ich eben zu diesem Medium.
Vermutlich hätte ich das Buch sogar abgebrochen, denn so gut mir die Serie gefallen hat, das (Hör)Buch fand ich langweilig. Es gibt Unterschiede zur Serie (natürlich), aber ich muss gestehen, dass ich die Buchcharaktere sehr farblos und uninteressant fand.
Das Setting ist interessant (zumindest am Anfang, gegen Schluss lässt es etwas nach und ... spannend wird es nie) und statt Filme ist es ein Buch, das ein anderes Szenario beschreibt.
Es mag eine interessante Beschreibung einer Alternativwelt darstellen, aber etwas hat gefehlt.

Ich wurde überrascht von der Serie und enttäuscht vom Buch.
Erneut wurde ich darin bestätigt, dass ich mit Philip K. Dick, nichts anfangen kann.

Lag es am Hörbuch? Das kann ich nicht sagen. Aber es wird wohl auch einige Zeit dauern, bis ich zu einem weiteren Hörbuch greife. Ich lese lieber selbst (oder höre Hörspiele, aber mir ist nicht bekannt, ob es ein Hörspiel zu diesem Buch gibt)


2 Kommentare:

  1. Mir ging es ähnlich. Die Serie ist für mich ein absolutes Highlight und weihnachten kann ich endlich mit Staffel 4 beginnen. Aber als Autor kann ich mit ihm nichts anfangen. Ich mag auch Blade Runner, Total Recall und Minority Report. Aber lesen mag ich ihn nicht. Schönen dritten Advent und schöne Feiertage

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  2. Ich kann auch mit den meisten Verfilmungen seiner Geschichten nichts anfangen. Total Recall mit Arnold Schwarzenegger war eine echte Überraschung, aber bis zu MITHC eine Ausnahme. Bei Blade Runner verstehe ich immer noch nicht, warum der so gehypt wurde.
    Aber Geschmäcker sind verschieden...
    Die auch einen geruhsamen dritten Advent und schöne Weihnachten

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