»Dolly könntest Du kurz einmal einen Selbstmord begehen?«
Im Winter 1940 verschlägt es den Theaterregisseur Robert Warner für die Premiere seines neuesten Stücks nach Oxford. Gemeinsam mit einem bunt zusammengewürfelten Haufen rund um die provokante Schauspielerin Yseut Haskell, reist er für die Proben an. In der Truppe ist sie mehr als unbeliebt und sorgt für Unruhe in der ebenso verschworenen wie zerstrittenen Gemeinschaft. Kurz darauf wird sie erschossen in einem hermetisch verschlossenen Raum aufgefunden. Der Großteil der Schauspieler hatte ein Interesse die Exzentrikerin loszuwerden und nur wenige haben ein Alibi. Die Polizei ist ratlos und will den Fall schon mit Selbstmord abtun. Doch Gervase Fen, seines Zeichens Oxford Professor und Literaturkritiker mit einem Hang zum Lösen kniffliger Fälle, nimmt sich der Sache an ...
Es muss ja nicht immer ein viktorianischer Krimi sein. Ich gebe zu, dass mich die Zeit etwas abgeschreckt hat. Ich bin kein Freund des zweiten Weltkriegs und habe immer Bedenken, wenn ich ein Buch aus dieser Zeit lese. Aber, der Klappentext war zu verlockend, es klang mehr nach klassischem Kriminalfall als Naziproblematik und ich wurde nicht enttäuscht. tatsächlich hatte ich nicht den Eindruck, dass der Zeit eine große Bedeutung zugemessen wurde.
Edmund Crispin (* 2. Oktober 1921 in Chesham Bois, Buckinghamshire; † 15. September 1978 in Devon, England; eigentlich Robert Bruce Montgomery) war ein englischer Krimiautor und Komponist. Bereits 1944 erschien sein erster Krimi: Mord vor der Premiere. Die Hauptrolle darin hat er aus seiner Studienzeit übernommen: Sein Detektiv ist Professor Gervase Fen, Professor für englische Literatur in Oxford. Seine Geschichten zählen zu den anspruchsvolleren, humorvollen Krimis mit literarischem Anspruch und literarischen Anspielungen. Für seine schriftstellerische Arbeit wählte er das Pseudonym "Edmund Crispin". Bis 1951 erschien jährlich ein Kriminalroman mit Professor Fen.
Diese wurden nun vom Aufbau-Verlag digital neu aufgelegt.
Mord vor der Premiere entführt in die Oxforter Theaterszene. Es geschieht ein Mord, die Tatverdächtigen sind überschaubar... ein humorvoller, spannender Whodunit-Krimi mit liebevoll gezeichneten (manchmal verschrobenen) Charakteren ...
Ein Krimi ganz nach meinem Geschmack. Und Gervase Fen muss sich nicht hinter so exzentrischen (und offensichtlich bekannteren) Detektiven wie Sherlock Holmes oder Hercule Poirot verstecken.
Erstaunlich fand ich, dass Professor Fen den Mörder kannte, jeder der Verdächtigen (soweit ich mich erinnern kann) wusste, dass er es weiß, aber ... niemand den Drang verspürte ihn umzubringen.
Normalerweise ist das immer der Fall.
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