Mittwoch, 25. Juli 2018

Kathrin R. Hotowetz: Im Schatten der Hexen – Hexenring (Rezension)

Die ursprüngliche Rezension erschien bereits im Juli 2017 auf dem (alten) Beutelwolf-Blog. Etwas gekürzt und abgewandelt habe ich sie hier her übertragen. So geht die Rezension nicht verloren und nachdem sie bereits geschrieben war, wäre das auch schade.

Eines Abends im Oktober erzählt Großmutter Hoffmann ihren Enkelkindern die Geschichte vom Hexenring, einer uralten Prophezeiung aus längst vergangenen Tagen, die fast gänzlich in Vergessenheit geraten ist. Sie gibt ihnen einen seltsamen Tee zu trinken und warnt sie vor den tiefen Wäldern des Harzes, der direkt vor ihrer Haustür beginnt.
Was den Kindern anfangs nur wie eine weitere Geschichte ihrer Oma erscheint, ist Gerda Hoffmann jedoch tiefer Ernst, denn sie erkennt die Zeichen in ihren Karten und befürchtet, dass sich die Geschichte zu wiederholen beginnt.

Zur gleichen Zeit grübelt auch Kommissar Joachim Breitner über das spurlose Verschwinden zweier Kinder und ist absolut ratlos, als ein drittes vermisst wird. Ein Tipp seiner jungen Kollegin Anita führt ihn in die alte Mühle zu Frau Hoffmann. Doch was er hier zu hören bekommt, übersteigt bei weitem sein Vorstellungsvermögen. Aber erst als er seine Bedenken über Bord wirft und den Ermittlungsergebnissen von Sabine Bellmann, einer ebenso schüchternen, wie klugen Kommissarin aus dem Westharz folgt, kommen sie auf die Spur des Hexenringes. Diese führt sie bis in die Urwälder des Harzes.


Das Buch wird als mystischer Harzthriller beworben. Ich habe etwas mehr Krimi und weniger Fantasy erwartet, aber es wird immer fantastischer und verlässt irgendwann vollkommen die Realität. Man muss sowas mögen, und ich mag sowas.
Der Roman hat seine Stärken und seine Schwächen, aber ich muss gestehen, dass ich gut unterhalten wurde.
Eine seichte mystische Geschichte wird geboten, ein bisschen Hexenmagie und Böse Mächte, etwas Krimi, ein bisschen Thriller und ein bisschen Harz. Allerdings hätte ich mir von letzterem mehr erwartet.

Im Harz verschwindenden Kinder. Es gibt keine Lösegeldforderungen und kaum Spuren. Ost- und Westharzer Polizisten müssen zusammen arbeiten und jeder Spur nachgehen, mögen sie noch so seltsam sein.
Ohne das Wissen seiner Kollegen sucht Kommissar Breitner die Kartenlegerin Gerda Hoffmann auf, ohne zu wissen, dass diese tiefer in die Ereignisse verstrickt ist, als es den Anschein hat.
Es sind keine Menschen, die für das Verschwinden der Kinder verantwortlich sind, aber nur die Westharzer Kollegin Sabine Bellmann ist gewillt an übernatürliche Kräfte zu glauben.
Die Polizei ist machtlos, immer mehr Kinder verschwinden bis auch die Ekel von Gerda Hoffmann Teil der Ereignisse werden. Und dann sind natürlich noch die Hexen, jene bösen Kreaturen, die versuchen in unserer Welt Fuß zu fassen.

Eine fesselnde Geschichte mit Fehlern: Die Schreibweise ist manchmal holprig, die Formatierung ist gewöhnungsbedürftig, Rechtschreibfehler und viel zu ausführliche Beschreibungen unwichtiger Details und Wortwiederholungen (einschließlich eines ziemlich langweiligen Handlungsstrangs, dessen interessanten Teile im Nebel des Harz verborgen bleiben) verhindern hin und wieder, dass man sich ganz dem Zauber der Handlung hingeben kann.
Als Jugendbuch ist der HEXENRING durchaus vertretbar, an Meister des mystischen Thrillers (ich denke da an Stephen King oder Clive Barker) kommt Kathrin Hotowetz nicht heran.

Aber trotz aller Fehler habe ich das Buch schnell gelesen, war (mehr oder weniger) von der Handlung gebannt und spiele mit dem Gedanken, mir auch die Fortsetzungen zuzulegen.
Vielleicht findet man in den Nachfolgebänden mehr vom mystischen Harz.

Und abgesehen von ein paar wildgewordenen Haustieren findet man in diesem Buch nichts, was die Erwähnung hier verdient (außer die bereits erwähnte Verbindung zum Tierpark Hexentanzplatz in Thale. Der Hexentanzplatz selbst spielt im Roman keine Erwähnung, aber natürlich wird der Brocken des Öfteren erwähnt)


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