Freitag, 2. August 2024

Peter Grandl: Höllenfeuer (Rezension)

München, 12. September 2022: Es ist ein sonniger Morgen, als in der U-Bahn der Linie 6 ein Islamist einen grauenvollen Anschlag verübt. Mehr als 300 Menschen sterben. Während die Stadt im Ausnahmezustand ist und die Welt entsetzt nach Deutschland blickt, arbeiten im Hintergrund Behörden und Polizei fieberhaft zusammen, um die Hintermänner zu fassen und einen weiteren Anschlag zu verhindern.
Die Ermittlung für die Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe leitet Erster Hauptkommissar Torge Prager. Sein Hauptverdächtiger ist der syrische Arzt Laid Abaaoud, doch Torge kann den Verdacht nur bestätigen, wenn er das Gesetz bricht. Ausgerechnet die große, unglückliche Liebe seines Lebens und Tochter des Innenministers, Oberregierungsrätin Antonia Himmel, glaubt an Laids Unschuld. Was beiden beinahe entgeht: Antonias Vater, Martin Himmel, sollte sich an jenem Morgen in der U-Bahn befinden. Galt der Anschlag etwa ihm? Wird es einen zweiten geben?

EIN ANSCHLAG auf die Münchner U-Bahn, der über 300 Menschen das Leben kostet.
EIN LOCKDOWN, der eine Millionenstadt an den Rand des Abgrunds führt.
EINE UNTERSUCHUNG, in der die Terroristen den ermittelnden Behörden immer einen Schritt voraus sind.
UND ZWEI EHEMALS LIEBENDE, die ein dunkles Geheimnis verbindet, das der Suche nach der Wahrheit fatal im Wege steht …
Münchner kennen das Gefühl wenn sie Betroffene eines Anschlags werden. Ich selbst habe den Amoklauf in der Nähe des Olympiaeinkaufszentrums 2016 nur am Rande mitbekommen (ich war nicht vor Ort), aber die Unwissenheit und die Angst, ebenso wie die Gerüchte von weiteren Schüssen, das ist noch in guter Erinnerung. Wie aber wäre es, wenn man einen Anschlag auf den öffentlichen Nahverkehr ausübt? Ich mag es mir nicht vorstellen. Aber Peter Grandl schafft mit seinem HÖLLENFEUER einen atmosphärisch dichten, extrem spannenden Thriller, der unter die Haut geht. Ein Pageturner, der so überraschend ist und das bleibt bis zum Ende. Man mag das Buch nicht aus der Hand legen. Ich habe dabei auch gerne über die ehemalige Liebschaft hinweggeschaut, das war Beiwerk, das man auch umgehen hätte können. Die oft wechselnden Perspektiven sind gewöhnungsbedürftig, aber sobald man sich daran gewohnt hat wird man mit einem wirklich guten Politthriller gewohnt und wer Schwierigkeiten mit den zahlreichen Personen hat, der bekommt auch ein Personenregister geliefert (aber Vorsicht ... auch hier ist ein Geheimnis verborgen ...)
Peter Grandl, von dem dies sein erstes von mir gelesene Buch ist, hat ein wirklich überzeugendes und nachdenkliches Werk hinterlassen. Es wird sicher nicht das letzte sein, das ich von ihm gelesen habe.

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